Eine ganze Woche habe ich jetzt aus dem Mülleimer gelebt,…


Mit der Aktion, dass ich eine ganze Woche aus dem Mülleimer gelebt habe und weiterhin sehr viel Essen aus dem Müll heraushole, möchte ich aufzeigen welche Dramatik sich vor unseren Augen abspielt. Und wenn wir nicht lernen hinzuschauen - laut aufzuschreien, dann spielen wir mit und sind Teil dieses Verbrechens an der UmWelt, zu der ich „sogar“ uns Menschen zähle! Wir sind nicht nurTeil der Natur sondern auch Natur, bedienen uns aber immer mehr ohne zu respektieren. Ohne an die nächsten Generationen zu denken und die Welt in der unsere Kinder leben werden müssen oder die Kinder jener die bereits daran erbärmlich leiden.
 
Vom Müll der Lebensmittelgeschäfte,  von noch gar nicht Abgelaufenem, von heute Abgelaufenem das weggeschmissen werden muss aber noch sehr lange gegessen werden könnte, vom Gemüse das einen Schönheitsfehler hat, von Lebensmittel deren Verpackung nicht mehr einwandfrei gewesen ist, habe ich sehr oft ein Festmahl. Dabei bleibt noch genügend Überfluss im Mülleimer, wiederum vom Überfluss dieser so „wertentfremdeten“ einseitig versorgten Welt.
 
 
Man muss es gesehen, vielleicht sogar gemacht haben, damit es einem ans Herz geht.
Doppelt schmerzt es wenn man auch in hungernde abgemagerte Kinderaugen geblickt hat, es gesehen hat wovon jeder weiß. Ich sage, wir müssen etwas tun, denn auch wir sind die Leidtragenden. Unser Gewissen muss damit fertig werden, mit dem was wir auf dieser Welt aus Egoismus und Gier anrichten.

Ich lebe sehr gut vom Überfluss dieser so „wertentfremdeten“ einseitig versorgten Welt. Nur weil ich das Glück habe hier zu leben? 

Aber wer erklärt es ihnen?  

Foto: von oxala

Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung:
"Wenn es um Hunger geht, ist die Situation ganz grauenhaft. 100.000 Menschen sterben jeden Tag am Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. Alle vier Minuten verliert jemand das Augenlicht, wegen Vitamin A Mangel. Dem  Worldfood-Report, dem Jahresbericht der Weltlandwirtschaft -und Ernährungsorganisation, FAO, in Rom, eine Spezialorganisation der Vereinten Nationen von letztem Jahr kann man entnehmen, dass 842 Millionen Menschen schwerstens, permanent unterernährt gewesen sind. Haben kein sexuelles-, kein Arbeits- , kein Familienleben, sind invalid geworden aufgrund von Hunger und im Vorjahr waren es noch 826 Millionen. Also die Zahl der Opfer steigt ständig. Der selbe Worldfoodreport der FAO sagt, die Weltlandwirtschaft, so wie sie heute ist, könnte ohne Problem 12 Milliarden Menschen ernähren.
Das heißt, ein Kind das heute an Hunger stirbt , wird ermordet."

Aufruf für eine positive Weiterentwicklung:

  • Jedes Nahrungsmittel soll als ein sehr wertvolles Gut gesehen werden, das nicht jedem gleich zugänglich ist, und für viele ein „Überlebensmittel darstellt“!
  • Aus diesem respektvollem Umgang folgt der sorgsame und keinesfalls verschwenderische Umgang, bei jedem von uns.
  • Alle Lebensmittelgeschäfte und Lebensmittelhändler sind aufgefordert ihren Beitrag zu leisten, um Überproduktionen zu vermeiden. Ich halte es für notwenig rechtzeitig, für eine sinnvolle ethisch korrekte Verwendung dieser zu sorgen. Es darf keine rein wirtschaftliche Entscheidung geben, solange es Menschen sind, die sie treffen!
  • Um wieder einen Bezug zum Lebensmittel zu bekommen, ist es nötig der Nahrung näher zu kommen. Der eigene Garten, eigene Kräuter, eigene Säfte, getrocknete Früchte oder der Bauernmarkt können ein Anfang sein.
  • Eine Arbeit am eigenen Bewusstsein sollte nicht unterschätzt werden. Ausgehend von einem natürlichen Kreislauf der nötig ist um, egal welchen Prozess, nachhaltig zu gestalten, bleiben die Überlegungen: Welcher Boden ist nötig damit etwas wachsen kann, wie es die Natur vorgesehen hat? Wie heißt der Bauer der dafür hart arbeiten muss? Bekommt er und der Arbeiter aus dem Herkunftsland einen fairen Lohn? Wer verdient dabei sonst noch? Oder besser wem unterstütze ich beim Kauf? Welcher Transport und welcher Umwelteinfluss ist mit meinen Lebensmittel verbunden? Welche Marken und Märkte ermöglichen es mir fair und nachhaltig zu konsumieren? Und vieles mehr, darf man sich fragen!
  • Es könnte helfen, wieder einmal den Schmerz des Hungers, selbst zu spüren.


Es muss nicht so sein! Wir haben es in der Hand…

 

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