Noch nicht zu finden bei Wikipedia und rot unterlegt im Word, aber nicht mehr lange…!
Eine neue Spezies: „Der SOS-er“ [sprich: "ESSOESSER"]

Er schätzt die Vegetarier, schafft es nicht ganz.
Er ist ein ein SOS-er, respektiert, schätzt!
Er denkt nach, vor dem Essen.
Man ist, was man isst!
In einer verantwortungsbewussten Ernährung steckt weit mehr als nur ein „Satt-werden“, Genuss oder die Gesundheit. Essen hat weitreichende Auswirkungen auf den eigenen Körper, das regionale aber auch das globale Umfeld in dem wir leben und kaufen. Sogar das Klima kann durch die von uns gewählte Ernährung positiv beeinflusst werden.
Diesen Ernährungstyp habe ich für all jene ins Leben gerufen, die an ihren Essgewohnheiten arbeiten wollen. Vielleicht sind es gerade diese sehr einfachen und einleuchtenden Überlegungen vor dem Essen bzw. schon beim Einkaufen, welche uns helfen beim Weiterentwickeln.
(Meine) Kurzdefinition
- Weniger Fleisch und tierische Produkte (< 1Mal/Monat, keine Massentierhaltung, biologisch)
- Fisch nur aus nachhaltiger Fischerei
- Weniger Milchprodukte (< 2 Mal/Woche, wie wurden die Tiere behandelt?)
- So wenig Verpackung wie möglich (biologisch abbaubar), Mülltrennung, Kompostieren
- Altes aufbrauchen und nichts schlecht werden lassen
- Produkte bevorzugen, welche natürlichen Kreisläufe und die Menschen respektieren
- Fairtrade und biologische Produkte (nicht oder sondern und!)
- Vermeidet Flugzeugtransport
- Vermeiden von Gentechnik (bewusste Kaufverweigerung!)
- Vermeiden von Insektiziden und Pestiziden (bewusste Kaufverweigerung!)
- Vermeidung von künstlicher Düngung (bewusste Kaufverweigerung!)
- Regionales bevorzugen. Aber nicht blind – nur weil es regional ist
- saisonal&biologisch ist wichtiger als regional
- Biotreibstoffe verbieten sich daraus in der Regel selbst, außer…
- Wasser wird „wieder“ immer lieber getrunken
- Bevorzugt direkte Kontrolle der Produktherkunft nicht indirekt durch Label
Ein SOS-er bewegt sich gerne... am liebsten in der Natur...
... respektiert und achtet seinen eigenen Körper
Gründe
- Der durchschnittliche österreichische Fußabdruck setzt sich lt. Wolfgang Pekney (www.footprint.at) wie folgt zusammen:
ca 1/3 Ernährung (davon etwa 70-90% für tierische Produkte)
ca 1/4 Wohnen (davon mehr als 90% für Heizen und Strom)
ca 1/5 Mobilität (davon mehr als 90% für den privaten Autoverkehr und für Flüge)
ca 1/6 Konsum, Güter, Dienstleistungen (davon etwa 1/3 für Papier )
für mehr Informationen zu Footprint und Ernährung siehe auch www.gutlebenvoneinemhektar.org
Da wir Österreicher auf zu großem Fuß leben, nämlich dem ca. 3 fachen dessen was uns fairer weise zusteht, folgt die Dringlichkeit sich mit seinen Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen. Also bewusst zu essen!
- Aus Respekt zur Schönheit der Natur und der Achtung natürlicher Kreisläufe mit allen auf unserer so schönen Welt lebenden Menschen, versteht es sich von selbst, dass man überlegt, bevor man konsumiert und isst.
- Respektvoller Umgang mit Lebewesen. Daraus folgen ebenfalls ein Ablehnen von Massentierhaltung und jegliche Art der Tierquälerei.
- Wertschätzung des eigenen Körpers, der von dem lebt was man „füttert“.
Das Geschenk des Lebens dankend annehmen und pflegen. Die zahlreichen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten sollten uns bestärken im Nachdenken. Entscheidungsträger dürfen gerne mithelfen!
- Ein Bewusstsein für das Elend und der Armut, die man nicht wegleugnen höchstens ignorieren kann, verbietet von selbst den sorglosen Umgang jeglicher Art.
- Im Prinzip ist es ein Hohn: Wir haben es bereits bis zum Mond geschafft, nicht aber, dass alle auf der Erde genügend zu Essen und zu Trinken haben!
- Erwünschte Öko-soziale Marktwirtschaft kann durch konsequenten Konsum vom einzelnen Kunden gelenkt und unterstützen werden.
Problematik
Dem Konsument kann man natürlich nicht abverlangen alles zu wissen was hinter den Kulissen geschieht, weil ihm viele wichtige Informationen enthalten bleiben. Das macht es schwieriger, aber nicht unmöglich, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Aber wenn wir die Nähe zum Nahrungsmittel suchen, werden wir viel bewirken können.
Wenn wir das Gewissen deutlich hören (hören wollen) und danach handeln, können wir uns nichts vorwerfen.
Bio: Es kann sein, dass, wie in allen anderen Bereichen auch, die Gier die Verantwortlichen dazu treibt bei Bioprodukten oder Fairtradeprodukten zu betrügen. Kontrollen sind aber ohne Zweifel stark vorhanden. Das Vermischen von konventionell hergestellten und biologischen Nahrungsmitteln wird man erst gänzlich vermeiden können wenn das „BIO“ überhand gewinnt. Analog beim Fairtrade. Gerade deswegen müssen wir biologische Produkte bewusst fördern und Fairtrade unterstützen. Sollte nicht alles an Nahrungsmittel produzierte nachhaltig und gerecht erzeugt und gehandelt sein?
Wer hat behauptet, verantwortungsbewusstes Essen würde leicht sein…?
Ohne Zweifel ist es aber schön, bewusst Körper und Geist zu nähren!
Es darf auch in anderen Lebensbereichen nachgedacht werden. Denken soll zum Sein führen!
Der von mir ursprünglich verwendete Begriff "Nachdenkarier" (so wie Vegetarier!) wird nicht mehr verwende, da viele meinen es stecke en böses Wort darin. Um nicht jeden - dem es überhaupt auffällt - daran erinnern zu müssen ,dass nicht das Wort böse sein kann und schon gar nicht in diesem Zusammenhang, wird der auch verbesserungsmögliche Begriff "SOS-er" verwendet. Vielleicht ist es ein gutes Beispiel, wie schwer es Menschen fallen kann "Neues" anzuerkennen.